Das Goethe-Institut ist ein langjähriger Kunde von uns. Nun stand die Aufgabe an, den bestehenden Webauftritt auf ein neues Content Management System zu migrieren - unter Beibehaltung allen Inhalts und in der gleichen Optik. Kurz: Es sollte nachher alles so aussehen wie vorher, nur halt auf einer neuen technischen Basis. Im nächsten Schritt galt es dann mithilfe des neuen technischen Unterbaus den Webauftritt in neuer Struktur und neuem Gewand zu relaunchen.
Ein Blick auf die nackten Zahlen lässt das immense Ausmaß dieses Unterfangens erahnen. Wir sprechen von 300+ Sites, 400.000+ Webseiten, 92 Ländern, 64 Sprachen und über 700 Redakteuren. Aufgrund der großen Anzahl der Redakteure und ihrer Verteilung über die ganze Welt war eines der Hauptziele des Projektes eine „schulungsfreie Einführung“ zu ermöglichen, d.h. es sollte keine Präsenzschulungen vor Ort geben.
Migration des Contents
Zuerst galt es den bestehenden Content, der sich immerhin aus knapp einer Million Objekten zusammensetzte in das neue CMS zu migrieren. Wir haben dafür ein Importtool geschrieben, das sich die Objekte direkt aus der Oracle Datenbank des Alt-Systems holt, sie für das neue CMS aufbereitet und sie direkt in dessen Datenbank schreibt.
Dabei mussten die Seiten in der neuen Struktur generiert werden, den über 300 Sites zugewiesen und die richtigen Rechte und Kategorien appliziert werden. Um die Sache halbwegs handlebar zu halten wurde nach dem „follow the sun“ Prinzip ein Länderportal nach dem anderen migriert. (zur Erklärung, jedes Land hat ein eigenes Portal, allerdings ohne eigene URL, alle hängen unter goethe.de). Der migrierte Content wurde dann von den zuständigen Redakteuren geprüft und ggf. noch korrigiert. Danach konnte das Land umgeschaltet werden, so dass es von da ab aus dem neuen CMS kommt. Dadurch ergab sich die Situation, dass der Webauftritt aus zwei Systemen gespeist wurde, ohne dass die User davon etwas merkten. Da sich die URL Struktur leicht verändert hat sorgt eine Armada von Rewrite Rules und regular expressions dafür, dass alle alten URLs weiterhin funktionieren und kein Deep-Link verloren geht.
Eine Startschulung für die Redakteure
Um den Redakteuren den Umgang mit dem neuen CMS zu erleichtern wurde von den Spezialisten des Goethe-Instituts eine CMS Startschulung entwickelt. Wir haben sie auf Basis des CMS programmiert. Das Besondere: Sie läuft nicht im Frontend, sondern im Backend des CMS ab, so dass alles Gelernte sofort ausprobiert werden kann, ohne den Kontext zu verlassen. Die Startschulung wird beim ersten Log-in eines Redakteurs aus einem Master neu für ihn generiert und kann von ihm jederzeit zurückgesetzt werden. Er kann daher alles gefahrlos selbst ausprobieren und zur Not zum Ausgangszustand zurückkehren.
All dies lief über mehrere Monate im Hintergrund ab, ohne dass die Besucher der Website davon etwas mitbekommen haben. Länderportale wurden importiert, geprüft und korrigiert, Redakteure geschult und schliesslich Land für Land umgeschaltet.
Der migrierte Content bildetet die Grundlage für das nächste Projekt, den Relaunch der Site. |